Was Sie für die Bienen tun können

Bienen haben es heutzutage schwer. Ungeeignete Gebiete für die Futtersuche und ein Mangel an Nährstoffen sind mögliche Ursachen. Was können Sie dagegen tun? Recht viel sogar.

Bienen sind gefährdet. Das bedeutet, auch wir sind gefährdet, denn Bienen sorgen für rund ein Drittel unseres Essens. Wenn die Bienen verschwinden, würden wir wahrscheinlich nicht verhungern, aber dennoch sind sie ein besonders wichtiger Teil unserer Nahrungskette.

Darum sollten Heimgärtner wie Sie Bienen in Ihren Garten locken und durch bestäuberfreundliche Pflanzen in der Gartengestaltung oder im Gemüsebeet für ihre Ernährung sorgen. Wenn Ihnen die Idee für Ihren Garten gefällt, finden Sie hier ein paar Dinge, die Sie tun können.

1. Bieten Sie Nektar und Pollen an. Bienen benötigen zum Überleben sowohl Nektar als auch Pollen. Nektar wird für Honig benötigt – ein Kohlenhydrat, das Bienen für einen schnellen Energieschub zu sich nehmen. Doch aufmerksame Beobachter der Europäischen Honigbienen werden bemerken, dass diese an den Hinterbeinen über “Körbchen” zum Pollensammeln verfügen. Der Pollen wird zurück zum Bienenstock getragen und zu dem umgewandelt, was als Bienenbrot bekannt ist. Im Gegensatz zu der schnellen, einfachen Energie von Honig liefert Bienenbrot Proteine, Fette, Mineralien und Vitamine. Es ist insbesondere für die jüngsten Mitglieder des Bienenstocks ein wichtiges Nahrungsmittel, weshalb Bienenstöcke unbedingt weiter wachsen und gedeihen müssen.

Was gut für die Bienen ist, kann auch erfreulich und nützlich für Sie sein: Die pflegeleichten und wohlriechenden Pflanzen aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) sind ein Magnet für Honigbienen. Zu dieser Familie gehören zahlreiche Kräuter wie Basilikum, Thymian, Lavendel, Zitronenmelisse, Oregano, Majoran, Rosmarin und Salbei. Warum legen Sie also nicht mal einen Duftgarten an, der vollständig aus Kräutern besteht, an denen die Bienen und Sie selbst gleichermaßen Gefallen finden.

2. Sorgen Sie für Wärme. Bienen können erst ab einer bestimmten Temperatur an die Arbeit gehen. Sie können bei unter 13 °C nicht einmal fliegen und verlassen den Bienenstock erst, wenn das Thermometer auf 14 °C angestiegen ist. Je eher die Sonne morgens in Ihren Garten scheint, desto eher ist es den Bienen warm genug, um aktiv zu werden.

3. Bieten Sie Schutz. Wind kann für Bienen problematisch werden, denn er erschwert präzise Flüge und zerstreut den Duft, der die Bienen zu Ihren Futterquellen lockt. Wenn Ihr Garten etwas gegen Wind abgeschottet ist, bleibt der Duft des Nektars und Sie werden mehr Bienenaktivität bemerken.

Ein Windschutz aus Büschen, Bäumen oder einem Gebäude kann gegen Wind helfen und nachmittags Schatten spenden. Bienen mögen es nicht zu warm und hören ab 38 °C auf zu arbeiten – ein wenig Schatten am Nachmittag kann dafür sorgen, dass sie mehr Stunden lebenswichtigen Nektar und essenzielle Pollen sammeln können.

4. Lassen Sie es durchgängig blühen. Bienen müssen für einen gesunden Bienenstock von Frühlingsbeginn bis Spätherbst Nahrung sammeln. Wenn Sie die ganze Saison über Honigbienen begrüßen möchten, müssen Sie ihnen immer Nahrung bieten. Das heißt, Sie müssen eine Vielzahl an Blumen pflanzen. Vergewissern Sie sich, dass Ihr Plan Pflanzen umfasst, die zu verschiedenen Zeiten in der gesamten Saison blühen. Lesen Sie für mehr Tipps dazu unseren Artikel “Ihr Garten: die ganze Saison über in voller Blüte”.

5. Lassen Sie bestimmte Pflanzenschutzmittel im Regal. Einige Pflanzenschutzmittel sind für Bienen schädlich. Wenn Sie können, sollten Sie etwas anderes verwenden. Insektizidseife kann eine bessere Alternative zur Bekämpfung von Schädlingen wie Blattläusen sein.

Wie Sie sehen, ist es nicht schwierig, einen bienenfreundlichen Garten zu schaffen, in dem Sie Seite an Seite mit diesen emsigen und wichtigen Insekten arbeiten. Und nebenbei: Sofern sie nicht aus Versehen zerquetscht oder erschlagen werden, gehen Bienen im Allgemeinen ihrer eigenen Wege und lassen Sie in Ruhe. Sie sollten jedoch trotzdem auf stark duftendes Parfum, Haarspray oder andere Düfte verzichten, die desorientierte Bienen auf der Suche nach Nektar zu Ihnen locken könnten.